Resum
Seit über zehn Jahren zieht das Thema Wissen in der betriebswirtschaftlichen Literatur und in der Unternehmenspraxis eine wachsende Aufmerksamkeit auf sich. Zurückzuführen ist dieses auf die gestiegene Relevanz von Wissen zur Erzielung strategischer Wettbewerbsvorteile in einem sich intensivierenden Wettbewerb, in dem der Wert von Wirtschaftstätigkeiten vermehrt durch die Qualität von Dienstleistungen und intelligenten, kundenzentrierten Produktlösungen bestimmt wird. Vor diesem Hintergrund wird Wissen in zunehmendem Maße als vierter Produktionsfaktor neben Bo-den, Kapital und Arbeit betrachtet und nimmt zum aktuellen Zeitpunkt mindestens einen 60 %igen Anteil an der Gesamtwertschöpfung eines Unternehmens ein. Das systematische Management die-ses kritischen Produktionsfaktors darf hierbei nicht auf spezifische Branchen, Hierarchie- und Grö-ßengrenzen beschränkt werden. Vielmehr sind Führungskräfte und Mitarbeiter im Industrie- und Dienstleistungssektor ebenso tangiert wie international agierende Konzerne oder kleine und mittel-ständische Unternehmen.
In Unternehmen entwickelt sich jedoch zunehmend eine Unsicherheit angesichts der Frage, welche Erfolgspotenziale durch die Einführung von Wissensmanagement realisiert werden können. Die Ursache liegt darin begründet, dass bisher keine Analyseinstrumente vorliegen, die unternehmens-spezifische Stärken und Schwächen bereits vor einer Reorganisationsmaßnahme im Bereich Wis-sensmanagement ganzheitlich identifizieren. Viele bestehende Ansätze forcieren eine starre, stan-dardisierte Implementierung und vernachlässigen somit die zielgerichtete Potenzialanalyse der spe-zifischen organisationalen Wissensbasis. Darüber hinaus berücksichtigen die bisherigen Modelle keine ganzheitliche, prozessorientierte Betrachtung des Wissensmanagements, sondern oftmals nur eine einseitige Vorgehensweise. Dieser Missstand führt zu einer mangelnden Transparenz, die sich dahingehend auswirken kann, dass sich Unternehmen gegen Wissensmanagementmaßnahmen ent-scheiden oder nur Teilbereiche optimieren.
Vor diesem Hintergrund wird ein ganzheitliches, prozessfokussiertes Modell (GPA-Modell) zur Analyse der individuellen Wissensbasis eines betrachteten Unternehmens vorgestellt. Die diesem Konzept zu Grunde liegende Systematik ist hierbei branchen- und unternehmensgrößenindependent und gewährleistet eine Analyse unabhängig von dem aktuellen Wissensstand der Unternehmung. Um eine gute Verständlichkeit sowie einheitliche Struktur zu gewährleisten, erfolgt die Analyse entlang einer modulsystematischen Vorgehensweise. Hierbei werden die Kernaspekte einer wis-sensorientierten Unternehmensführung in ihren Ausprägungen und in ihrem Zusammenwirken eva-luiert und ausgewertet. Abschließend wird das GPA-Modell anhand eines Praxisbeispiels verifiziert und die Analyseergebnisse werden vorgestellt.
Idioma original | Anglès |
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Títol de la publicació | Wissensmanagement heute: Strategische Konzepte und erfolgreiche Umsetzung |
Pàgines | 35-64 |
Estat de la publicació | Publicada - 1 de des. 2008 |
Publicat externament | Sí |